Zuwanderer sollen einen besseren Zugang zum Gesundheitssystem erhalten. Das betonte die Kanzlerin beim Integrationsgipfel im Kanzleramt. Merkel ging auch auf die Anschläge in Paris ein und bekräftigte, es müsse alles getan werden, die Verbrechen aufzuklären.
"Die Tatsache, dass wir in einer besonderen Zeit leben, hat natürlich eine Rolle gespielt", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Treffen. Die Terroranschläge in Paris hätten alle Teilnehmer des Integrationsgipfels natürlich sehr berührt. Merkel bekräftigte, es müsse alles getan werden, die Verbrechen aufzuklären.
Dies sei man den Opfern schuldig, aber auch der eigenen Sicherheit und "den vielen unschuldigen Flüchtlingen", die vor Verfolgung und Terror fliehen und ihre Heimat verlassen müssten, sagte Merkel. Dies sei auch mit Blick auf die Flüchtlingsbewegung in Europa wichtig. Es gehe gerade in diesen Zeiten um den Zusammenhalt der Gesellschaft, betonte Merkel.
Gemeinsames Positionspapier
Im Fokus des Integrationsgipfels mit Vertretern von Migrantenorganisationen, Ärzteverbänden, Kirchen und Verwaltung stand eine weitere Öffnung des Gesundheitssystems für Migranten und ihre Einbeziehung in Präventions- und Pflegeangebote."Ich freue mich, dass so viele Vertreterinnen und Vertreter von Migrantenorganisationen teilgenommen und sich aktiv eingebracht haben." Ausdrücklich dankte die Bundeskanzlerin den Migrantenorganisationen dafür, dass sie mit einem gemeinsamen Positionspapier aufgetreten seien. Merkel sprach nach Abschluss des Gipfels auch den Ehrenamtlichen in der Pflege ihren Dank aus.
Heute habe man sich besonders über interkulturelle Pflege ausgetauscht. "Wir erleben, dass die demographischen Veränderungen ihre Zeichen setzen," so die Kanzlerin. Dabei müsse gleiche Teilhabe am Gesundheitssystem auch für Migranten gelten. Das Grundgesetz garantiere eine Teilhabe auch für Zuwanderer. Die Zuwanderer müssten ihre Rechte kennen. Manches sei bereits in Gang gekommen. "Aber es bleibt auf diesem Gebiet noch viel zu tun," so die Kanzlerin abschließend.
"Uns geht es darum, ein Stück Normalität zu unterstreichen," sagte Staatsministerin Aydan Özoğuz. Bislang gebe es noch zu wenig Untersuchungen für das Thema. "Wie ist eigentlich die Situation für diejenigen, die eine Einwanderungsgeschichte haben? Wir brauchen mehr verlässliche Daten," so die Staatsministerin.
Vorausschauende Integrationspolitik
"Aber wir haben natürlich auch Erfahrung mit der Einwanderungsgesellschaft. Gerade der Dachverband der Migrantinnenorganisationen hat hier heute noch einmal besonders betont, dass wir uns nicht auf so einem Bild ausruhen sollten, dass die Einwandererfamilien ja ganz anders leben, dass die Frauen dort schon die Familie unterstützen und gerne die Pflege übernehmen", so Staatsministerin Özoğuz.Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sagte, eine gute gesundheitliche Versorgung sei ein wichtiger Faktor dafür, dass sich Migranten zu Hause fühlen könnten. Ein Gesundheitswesen, das auf Einwanderer eingestellt sei, werde auch die Versorgung der Flüchtlinge besser leisten können.
Bessere Gesundheitsversorgung
Im Fokus des Treffens standen erfolgreiche Ansätze zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft. Ein Film hatte die Teilnehmenden thematisch eingestimmt. Danach gaben Experten kurze Statements über die Herausforderungen der Gesundheitsversorgung und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft ab. Es folgte eine Diskussion in drei Blöcken zu den Themen:- "Interkulturelle Öffnung im Gesundheitswesen",
- "Pflege in der Einwanderungsgesellschaft" und
- "Gesundheitsprävention, Ernährung und Sport".
Am 8. Integrationsgipfel nahmen auch Bundesinnenminister Thomas de Mazière, Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe teil.
Schwerpunktjahr
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoğuz hat in diesem Jahr das Thema "Gesundheit und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft" in den Mittelpunkt ihrer Integrationspolitik gestellt. Unterstützt wird das Schwerpunktjahr der Integrationsbeauftragten vom Bundesgesundheitsministerium.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoğuz hat in diesem Jahr das Thema "Gesundheit und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft" in den Mittelpunkt ihrer Integrationspolitik gestellt. Unterstützt wird das Schwerpunktjahr der Integrationsbeauftragten vom Bundesgesundheitsministerium.
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