19 apr 2012

Bundesverband ausländischer Studierender: Wer ausländische Studierende nach dem Studium halten will muss handeln, nicht reden.

Anlässlich der heute veröffentlichten Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration "Mobile Talente?" macht der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) nochmals deutlich: "Wer ausländische Studierende nach dem Studium halten will muss handeln, nicht reden" und kritisiert auch die aktuell geplanten rechtlichen Änderungen als völlig unzureichend und Stückwerk. Erschreckend, aber für den BAS leider nicht überraschend, ist auch die Tatsache, dass 39,4 Prozent der Befragten erklärten, sie hätten Vorurteile oder Diskriminierung gegen Ausländer erfahren.
"Die bisherigen Regelungen können nur der Anfang sein, um ausländischen Studierenden, die dies wollen, ein Bleiben in Deutschland zu ermöglichen.", führt Peixin Xian, Sprecherin des BAS aus. Jetzt ist es notwendig umgehend die aufenthaltsrechtlichen, sowie die sozial- und arbeitserlaubnisrechtlichen Diskriminierungen abzuschaffen. "Den Worten müssen endlich Taten folgen", so Johannes Glembek, Geschäftsführer des BAS, der es zu tiefst bedauert, dass die aktuell im Gesetzgebungsverfahren diskutierten Änderungen zwar Verbesserungen brächten, aber viele bereits bekannte Probleme nicht lösten. "Vor allem ist eine weitest gehende Gleichstellung mit deutschen Hochschulabsolvent/inn/en notwendig", so Johannes Glembek weiter. "Noch immer sind Praktika oder Volontariate, die in vielen Berufen als Einstieg dienen, für ausländische Absolvent/inn/en nicht möglich. Auch ein Einstieg in den Beruf über das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz oder die Regelungen zur Selbstständigkeit müssen den Realitäten des Arbeitsmarktes angepasst werden. Das ist auch im aktuellen Gesetzentwurf nicht getan worden." Die Tatsache, dass die Promotion bisher nicht als gleichwertiger Abschluss im Vergleich zum Bachelor oder Master gesehen werden und Absolvent/innen, die "nur" ihren Doktor in Deutschland gemacht haben, keine gesicherte Möglichkeit zur anschließenden Arbeitssuche haben, ist ein Skandal. Um die ausländischen Studierenden an den Arbeitsmarkt heranzuführen sind die Hochschulen gefordert ihre Career Center auszubauen und diese auch auf die Bedarfe ausländischer Studierender auszurichten. "Die Career Center müssen besser auf die Bedürfnisse der ausländischen Studierenden eingehen, die nicht nur eine Arbeit suchen, sondern sich in einem "kulturell fremden Arbeitsmarkt" zurechtfinden müssen.", so Johannes Glembek. Eine "deutsche Bewerbung" ist nicht weltweiter Standard. Hier muss eine ausreichende Information vor Ort zusammen mit der Bundesagentur stattfinden. Ebenfalls müssen die Ausländerbehörden flächendeckend zu Stellen werden, die nicht den Eindruck vermitteln, sie würden einen Aufenthalt verhindern wollen. Immer noch haben viele ausländische Studierende Angst davor, den Gang zur Ausländerbehörde anzutreten. Hier wäre jedoch eine gute Stelle, um über Arbeitsmöglichkeiten und Rechte aufzuklären und zu informieren. Wenn mehr als ein Dritte Diskriminierungserfahrungen hätten, sollten, so der BAS, müssten sich auch die Hochschule endlich offen mit diesem Thema beschäftigen und aktiv gegen Diskriminierung auch in ihren eigenen Reihen vorgehen. Immer wieder wenden sich ausländische Studierenden an den BAS und berichteten von Diskriminierungserfahrungen an der Universität oder Fachhochschule. Die Hochschulen müssen Vorreiter bei der Bekämpfung von Diskriminierung sein. Was jedoch derzeit geschehe ist oftmals ein "unter den Teppich kehren". Die Hochschulen haben mit dem Abbau kostenfreier und nachhaltiger Deutschkurse in allen Studienphasen in den vergangenen Jahren einen falschen Weg beschritten und müssen diesen wieder korrigieren. Auch in einer globalisierten Welt spricht man in vielen Lebensbereichen Deutsch. Um hier die ausländischen Studierenden zu befähigen, müssten seitens der Hochschulen angepasste Angebote gemacht werden, z.B. berufsbezogene Fachsprachkurse. Scharf kritisiert der BAS in diesem Zusammenhang, dass die Bundesregierung sich nicht zu dauerhafter Förderung von Integrationsmaßnahmen an den Hochschulen als Teil des "Willkommens" ausländischer Studierender bekennt und diese finanziert. -- Bundesverband auslaendischer Studierender - BAS e.V. Interessensvertretung der internationalen Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland (Federal Union of international Students in Germany) c/o AStA Universitaet Ulm D- 89069 Ulm Tel.: +49 731 16 58 052 Mobil: +49 176 2345 27 07 http://www.bas-ev.de

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