Ausländische Studierende haben schon zu Studienzeiten erhebliche positive Wirkungen auf die Volkswirtschaft des Gastlandes. Integrationsmaßnahmen werden erheblich besser wahrgenommen als noch vor drei Jahren. Diese erfreulichen Erkenntnisse zeigen zwei wichtige Studien der letzten Woche: eine Studie der Prognos-AG, beauftragt vom Deutschen Akademischen Auftragsdienst und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Sonderbericht zur 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, beauftragt durch das Deutsche Studentenwerk und das BMBF.
Die Studie der Prognos-AG besagt, dass neben den immateriellen Werten die positiven ökonomischen Effekte umso höher ausfallen, je mehr Studierende aus dem Ausland in das Gastland kommen und nach dem Studium dort auch verbleiben. Wir freuen uns, dass neben den zahlreichen positiven Auswirkungen auf Forschung und Lehre für die Hochschulen nun auch noch einmal konzentriert die ökonomischen Vorteile für die Volkswirtschaft hervorgehoben werden, betont Peixin Xian, Sprecherin des Bundesverbands ausländischer Studierender, mit Blick auf die Prognos-Studie. Gerade in Deutschland lohnt es sich für die Gesellschaft aufgrund der hohen Sozialabgaben auch ökonomisch, möglichst viele Studierende aus dem Ausland anzuwerben und nach dem Studium zum Bleiben zu motivieren. Das betont der Bundesverband ausländischer Studierender seit Langem ebenso, dass Studiengebühren für ausländische Studierende Unsinn sind. Traurig finden wir hingegen, dass diese positiven Effekte nicht auch institutionell boniert werden, merkt Johannes Glembek, Geschäftsführer des BAS an. Der Sonderbericht zur Sozialerhebung zeigt, dass die Integrationsmaßnahmen der Hochschulen deutlich besser wurden. Die für diese Maßnahmen bereitgestellten Mittel sind aber ersatzlos gestrichen. Die Hochschulen müssen für internationales Engagement belohnt werden. Wenn sie ausländische Studierende anwerben, aufnehmen und vor allem gut lehren, betreuen und einen Übergang zum deutschen Arbeitsmarkt schaffen, müssen die Hochschulen dafür ausreichend ausgestattet sein. Frau Wanka begrüßt zwar die Befunde der Studie, gleichzeitig streichen ihr Ministerium und das Auswärtige Amt aber einen Großteil der Gelder für diese Maßnahmen. Wenn dies nicht verlogen ist, ist es zumindest ökonomisches Missmanagement der Bundesregierung. Der Bundesverband ausländischer Studierender fordert die sofortige dauerhafte Wiederaufnahme des gestrichenen Programms und dessen spürbare Aufstockung. Bund und Länder müssen die Hochschulen für die Aufnahme ausländischer Studierender ausreichend ausstatten. Fachkräftemangel, demographischer Wandel, die notwendige Internationalisierung der Hochschulen sind nur drei gute Gründe jetzt zu handeln, den Worten Taten folgen zu lassen und dauerhafte Maßnahmen zu schaffen.
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