Rede zur Verleihung des 4. Premio Com. It. Es im Leibmiz-Haus, Hannover am 2.12.11 um 16 Uhr
Klavier: Liszt/Schumann: Widmung (Dedica)
Saluto: Console Generale d’Italia, Dott. Giampaolo Ceprini
Saluto: Dottor Scigliano, Presidente del Comites Hannover
Meine Damen und Herren,
Claudia Rinaldi mit Musik und ich mit Worten werden Ihnen heute 5 Persönlichkeiten vorstellen und ihre Arbeit sichtbar machen.
In diesem Jahr möchte die Italienische Gemeinde Menschen in den Vordergrund stellen, die sie mit ihrem Beruf und Engagement ehren und bereichern.
Wer so viel Energien und Emotionen investiert, braucht die Anerkennung der Gesellschaft und unsere Wärme genau wie Luft, Wasser und Brot, um nicht ins Grau, in die Leere zu fallen, um sich zu regenerieren.
Kein Mensch setzt für sich allein Berge in Bewegung...man tut esausdrücklich für die Sache an sich, für Andere und wir haben die moralische Pflicht es anzunehmen,
es anderen begeistert zu zeigen.
Auf diese Weise können unsere Kulturen in ein fruchtbares Gespräch kommen
und man kann von der Quantität zu Qualität der Arbeit kommen.
Am Flügel: ClaudiaRinaldi
Claudia Rinaldi kommt aus einer Italienisch-Deutschne Künstlerfamilie und hat eine noch Internationalere Künstlerfamilie gegründet: Verheiratet mit dem berühmten Ukranischen Bratschisten Vladimir Mytitka ist sie schon als Mutter von „enfant prodige“ pre-destiniert. Aber Claudia ist nicht nur eine leidenschaftliche Pianistin, mit mehreren Internationalen Preise ausgezeichnet sie setzt auch, hier in Hannover, die Salonkultur der italienische Renaissance und der deutsche Romantik fort.
Die Preise werden vom Italienischen General Konsul Dr. Giampaolo Ceprini und Herrn Dottor Scigliano, Presidente del Comites Hannover überreicht.
1) Claudia Rinaldi hat sich gedacht, für Manuel Silzer:
„Libiam noi lieti i calici“ von Verdi aus der „Traviata“ zu spielen.
Manuel Silzer, geb. 1968, wächst auf der schweizer Seite des Lago Maggiore auf.
Schon im Alter von 15 Jahren beschloss er nach Deutschland zu kommen, um einfach die Deutschen bei sich zu Hause besser kennenzulernen.
Er studierte Angewandte Kulturwissenschaften und begeistert sich für Medien, wurde Freier Mitarbeiter beim Norddeutschen Rundfunk und bei verschiedenen Zeitschriften. Im Jahr 1997 war er Mitbegründer eines Radiosenders für Lüneburg und Uelzen, der heute noch sendet und als Lokalsender vorwiegend als Praxisfeld und Sprungbrett für die heutigen Studierenden dient.
Nach dem Studium merkt er, dass ihm etwas fehlt: Die italienische Küche, verbunden mit einer sonnigen und lebensbejahenden Kultur und versucht sein Wesen und seinen Beruf zu vereinen: im Jahr 2005 gründet er die Zeitschrift: „A tavola“!
Sie ist für Kunden und auch für Gastronomen gedacht, und erinnert an die echte italienische Küche
In Deutschland wird die italienische Küche verändert, und sie an dem Geschmack und an die Erwartungen der Leuten vor Ort anzupassen.
Die italienische Kultur beginnt in der Küche mit gemütlichen Essen in Gesellschaft, dient als beste Antidepressivum, zelebriert ein „Ja“ an das Leben, die Zutaten, den Koch, den Tischgefährten.
Manuel Silzer kämpft für die wahren Werte der italienischen Küche und erinnert die Gastronomen: an die hochwertige Zutaten und an die Tradition - weil wie er selber sagt „nur das Besten vom Mittelmaß sich unterscheiden kann“.
2) Für Dennis-Marian Krüger: Studio op.25/1 („Arpa“) von Frédéric Chopin
Dennis-Marian Krüger ge.1983 kommt aus Neustadt am Rübenberge und ist der Kapitain der Fussball-Mannschaft „Figli d’Italia“. Er hat viele Berufe erlernt, bevor er im Studium der BWL landet: Industriemeister für Elektrotechnik, Geprüfter Technischer Betriebswirt, usw. Die Geschichte der Fußballmannschaft: Figli d’Italia fängt 2004 mit seiner Freundschaft mit Rosario Frattallone an. Sie lernen sich über Volkswagen kennen und entdecken, dass für beide der Fußball - hinter der Familie - absolut im Mittelpunkt steht. Rosario lud ihn zur Fußballwiese in Bothfeld ein, wo sich auch der Kern des heutigen Teams traf.
Dank Giuseppe und einem Projekt mit der Stadt, hatten sie die Möglichkeit auf die Anlage der Sport Gemeinschaft 74 Hannover zu wechseln und dort zu trainieren, bekamen ihren ersten Trikotsatz und konnten die ersten Freundschaftsspiele bestreiten.
Die Mannschaft wählt ihn als ersten Kapitän und als der Verein „Unione Sportiva Figli di Italia Hannover“ gegründet wird, kommt er in den Vorstand eines italienischen Vereins.
Die erste Saison der Vereinsgeschichte auf der Sportanlage von SC Linden: neun Tore und vielen gelbe Karten, er trägt sein Bestes zum erfolgreichen Abschluss der Saison bei.
Ein weiterer Platzwechsel auf die heutige Anlage vom TSG Hannover wird unterschrieben und die Mannschaft wird zur neuen Saison mit einigen neuen Spielern verstärkt. Er wird in seinem Amt als Kapitän bestätigt.
Ich zitiere ihn: „Mit sieben Toren und noch mehr gelben Karten lebe und kämpfe ich für „unseren Verein“. Die ganze Mannschaft wird zu Jenny und meiner Hochzeit eingeladen. Es wird bis in die Morgenstunden gefeiert. Jennifer Krüger wird unser erstes offizielles Fanclub-Mitglied. Wir gehen in unsere dritte Saison....ich bin weiterhin Kapitän.
Sportlich leider, beruflich zum Glück, bin ich sehr stark beruflich eingebunden. Versuche denn noch möglichst oft beim Training zu sein.
Darüber hinaus habe ich in dieser Saison schon die zweite schwerere Verletzungen“.
Wir wünschen Dennis-Marion Krüger weiterhin viel Erfolg in diesem italienisch-deutsche Abendteuer!
1) Veronika Trussardi-Sepe, Leiterin des Serengeti Park kann leider den Preis nicht persönlich entgegen nehmen, sie befindet sich gerade in Italien. Claudia wird für sie Valzer minuto op. 64/1 „Petit chien“ – Valzer „coda di cane“ von F. Chopin
Der Vater von Veronika, Paolo Sepe, hat als Wildfangjäger bei 6 internationalen Parks mitgearbeitet. Sie ist in Bergamo geboren, wo sie bis zur Grundschule blieb. Mit 13 kam sie nach Deutschland, und besuchte die Hauptschule in Schwarmstedt. Zuhause konnte sie etwas tun, was die wenigsten sich leisten können: sie und ihr Bruder Fabrizio konnten mit Wilden Tieren groß werden und spielen. Bereits als junges Mädchen fasste Veronika überall mit an: Sie pflanzte Geranien, schnippelte Gurken und Tomaten und verschickte Telefaxe. Auch ihre Ausbildung zur Bürokauffrau und das Praktikum machte sie im Unternehmen der Eltern als Kioskbedienung, Tätigkeiten in den Gartenanlagen, in der Restauration.
Und sie wohnte sogar im Park in einem alten Büro ihres Vaters.
Ab 1984 ist sie ausschließlich im Serengeti-Park tätig als Leiterin der Restaurations- und Kioskbetriebe und verantwortlich für die gesamte Büroorganisation, Personalwesen. Später studierte sie an der Universität von Pisa Wirtschaft und Ökonomie und nahm ihren Doktor Titeln (Fernstudium).
Der Freizeitbereich des Parks hat sich inzwischen enorm entwickelt:
300 Mitarbeiter, 700.000 Besucher im Jahr, 200 Hektar Park-Fläche, 1500 Tiere.
Seit 2003 werden die Bungalows eröffnet und so entstand auch die Möglichkeit im Serengeti-Park mehrere Tage zu verweilen. Und ab und zu in der Hochsaison muss man leider täglich ca. 20 Familien absagten...
Wir wünschen Veronika Trussardi-Sepe weiterhin viel Erfolg mit ihrem familienfreundlichen Konzept!
4) The cat and the mouse – „Scherzo Homoristique“ von Aaron Copland
Raimund Nowak, geb. 1955, ist Geschäftsführer der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg und gleichzeitig Leiter des Büros Grundsatz-Angelegenheiten und Strategien von OB Stephan Weil in Hannover.
Er kommt nicht aus Hannover, sondern aus Uelzen, nicht weit entfernt von Gorleben. Das kann einiges erklären, über sein Zeit und Politik-Verständnis.
Dort in der Gegend hat die innere Uhr, schon seit 30 Jahren, schneller getickt und die Menschen setzen sich andere Schwerpunkte in ihrem Leben. Die ganze Thematik der Atomenergie und ihre Abfälle hat aus den Bewohnern der Gegend Aktivisten gemacht. So gelang es ihm den Künstler Hundertwasser für den Umbau von Uelzen-Bahnhof zu gewinnen, und Raimund Nowak hat dieses Projekt bis zum Ende gebracht.
Er hat Sozialwissenschaften in Lüneburg studiert, und hat auch einige Jahre als Sozialarbeiter gearbeitet. Er ist auch Fußballer und „Landvorsitzender der Grünen in Niedersachsen“ einerseits „gewesen“ und irgendwie immer noch.
Ich zitiere Giuseppe: „Mit ihm haben wir drei unvergessliche Italienische Tage im Rathaus organisiert, dank ihm nehmen viele Vertreter unserer Gemeinde teil am politischen und sozialen Leben von Hannover, viele sozial benachteiligte italienische Kinder werden mit Förderunterricht versorgt“.
Nicht nur wir Italiener haben einen Platz in seinem Herzen: jeder, egal aus welcher Herkunft und Hautfarbe, mit Amt oder ohne Amt, mit Budjet oder ohne Budjet, ist in seinem Angesicht wichtig.
Die Metropolregion soll für die Internationalität und Talent-Gewinnung sorgen, es sind genau die Felder, die in den letzen 20 Jahren von Sparmaßnahmen kahl geschlagen wurden, und in denen wir Italiener etwas zu geben haben für eine nachhaltige Lebensqualität vor Ort. Seit kurzem, hat er auch eine Kooperation mit der Französischen Botschaft in Berlin angefangen: Antenne Metropole.
Raimund Nowak ist auch der Ausrichter des Festivals der Philosophie, sicher das größte italienische Event auf deutschen Boden, an der Schnittstelle zwischen den Vermächtnis der Renaissance und der Romantik.
Er scheut nicht die Arbeit, auch nicht die graue Arbeit der Verwaltung von riesigen Projekten von mehreren hunderten Millionen, wie der der Elektrischen Mobilität.
Er scheut nicht die Arbeit es ist wahr, aber sie wächst exponentiell.
Die Italiener möchten ihn nicht nur mit italienischer Küche versorgen, sondern vor allem mit Lebensphilosophie und Anerkennung.
Wir wünschen ihm Ihm Muße und die Leichtigkeit bis zum nächstem Gold!
5) Für Dr. Vincenzo Paternò spielt Claudia: „La cathédrale engloutie“ von Claude Debussy
Dr. Vincenzo Paternò, 36 anni, ist Neurochirurg und Oberarzt am INI in Hannover (International Neuroscience Institut) und hat mehrere Bücher über Methoden und Techniken der Neurochirurgie in Kampf gegen den Tumor geschrieben. Er hat schon 1520 Neuro-Chirurgische Eingriffe durchgeführt, und ist auch in der Lehre die rechte Hand von Prof. Samii.
Er kommt aus Sizilien. Arzt zu werden war schon sein Kinderwunsch und mit viel Selbstdisziplin und der moralischen Unterstutzung seiner Familie konnte er so weit kommen. Er hat in internationalen Kliniken gearbeitet, in engem Kontakt zu Kollegen verschiedener Nationalitäten, und ist dann in Deutschland gelandet, um den Spuren von Prof. Samii zu folgen.
Für Paternò sind fundamental: das Engagement, die Fähigkeit sich einzufügen und von anderen zu lernen. Und ein stimulierendes Arbeitsumfeld zu haben, ist viel wichtiger als die Zahl der Arbeitsstunden, und die sind manchmal viele, auch am Wochenende.
Er hat nicht vor, nach Italien zurückzukehren. Für ihn ist das INI in Hannover, ist eine „Insel der Glückseligen“.
Er pflegt ein besonderes Arbeits-Ethos. Viele Ärtze aus Südlichen Ländern definieren sich nicht als reine Techniker, denken wir zum Beispiel an Leone Ebreo. Sie fühlen mit den Patienten mit, sie fühlen sich berufen zum Dienst am Menschen und das entfernt sie von uns Sterblichen, von unseren sterblichen Wünschen und Bedürfnissen. Der Arzt begleitet viele Patienten gleichzeitig und jeden einzelnen, strahlt ihn an, weckt in ihm Vertrauen, begleitet ihn als Engel der Hoffnung von der Krankheit zu Genesung. Und das Ganze geschieht in einer Gesellschaft, wo andere den Feierabend nach Herzens-Lust verbringen möchten.
Der Arzt lebt vor allem für die Anderen und das Leid, das er im Krankenhaus trifft, trennt ihn von uns.
Bei dem Erdbeben von 1980 in Lukanien war der Chef-Orthopäde vom Eboli-Krankenhaus, in weißen wollenen Mantel gehüllt, der hunderten von Opfer wieder Vertrauen geschenkt hat, der einzige Grund, warum sie wieder zum Menschen werden konnten.
Wie kann ein Arzt, jeden Tag aus sich Kraft neu schöpfen, um Engel der Hoffnung für anderen „zu spielen“?
Nur durch die Anerkennung, Wertschätzung und Bewunderung der Gesellschaft und wertvolle menschliche Beziehungen.
Wir wünschen Dr. Paternó, das kleine heutige Zeichen von den Italienern zu bekommen, ist für ihn immerwährenden ein Energie-Spender!
Herzlichen Dank!
Nun sind wir am Ende unserer Veranstaltung, ich bitte Dr. Scigliano noch mal auf die Bühne, bedanke mich bei ihm, beim Italienischen General Konsul Dott. Giampaolo Ceprini, Bei Bürgermeister Herr Strauch, bei Claudia Rinaldi und beim Publikum!
Assunta Verrone
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