10 set 2013

Kompliziertes Studienbewerbungsverfahren für ausländische Studierende dauert lange, ist teuer und frustriert


‚Außer Spesen nix gewesen‘ – das denken sich in diesen Tagen viele ausländische 
Studierende, die sich auf einen Studienplatz über den Hochschuldienst uni-assist 
beworben haben. Rund ein Viertel der Bewerbungen scheidet bereits nach der 
Vorprüfung aus, lediglich der Rest geht überhaupt in die Zulassungsverfahren der 
Hochschulen ein. 
„Das Verfahren ist für die ausländischen Studierenden mit hohen Kosten 
verbunden, häufig nicht transparent und die Bearbeitung dauert lange“ sagt 
Johannes Glembek, Geschäftsführer des Bundesverbands ausländischer Studierender 
(BAS). Eine Erstbewerbung über uni-assist kostet für Studierende, die nicht 
europäische Staatsangehörige sind, gleich 68 Euro. Für jede weitere Hochschule, 
an der sich die Studierenden bewerben, kommen 15 Euro dazu. „Bei beliebten 
Fächern, in denen die Studierenden sich wie deutsche Studierende auch an vielen 
Hochschulen bewerben, können schnell über 200 Euro zusammen kommen“, so Glembek. 
„Dazu kommen Kosten für vereidigte Übersetzungen und Beglaubigungen, die noch 
einmal hunderte Euro kosten können. Da ist es umso ärgerlicher, dass das 
Verfahren intransparent ist, lange dauert, Studierende auch auf Nachfrage häufig 
keine informativen Aussagen über den Stand der Vorabprüfung bekommen und dadurch 
Fristen verpasst werden. Studierende schicken ihre Dokumente an uni-assist und 
bezahlen die Gebühren. Diese kommen auch rechtzeitig an, es dauert aber Wochen 
oder Monate, bis Ihnen mitgeteilt wird, dass ein einzelnes Dokument oder eine 
Unterschrift fehlt. Die Studierenden haben dann häufig nicht mehr die Zeit, 
innerhalb der vorgegebenen Ausschlussfrist das erforderliche Dokument 
nachzureichen.“
„Wir begrüßen den Dienst einer zentralen Bewerbungsstelle grundsätzlich“, so 
Peixin Xian, Sprecherin des BAS. Dies biete die Möglichkeit der Vereinfachung, 
Vergleichbarkeit und Standardisierung des Bewerbungsvorgangs. „Aber Fehler und 
Schwierigkeiten im Bewerbungsablauf bei uni-.assist wirken sich umso bedeutender 
für die Studierenden aus. Trotz zentraler Anlaufstelle sind unterschiedlichste 
Bedingungen der Hochschulen zu erfüllen und durch uni-assist abzuprüfen. Geht 
etwas schief, haben die Studierenden dann nicht nur die Chance auf den 
Studienplatz an einer einzelnen, sondern oft an allen mit uni-assist arbeiteten 
Hochschulen verloren.“ Deshalb sei es besonders wichtig, dass keine Fehler 
aufträten – von uni-assist als sogenannte „Einzelfälle“  bezeichnet. Davon seien 
sowohl die Studienberatungen aus auch einschlägige Internetforen voll. „Dabei 
reden wir über eine große Dunkelziffer, da sich viele ausländische Studierende 
gar nicht an die Studierendenvertretungen wenden. Sie kennen diese Möglichkeit 
vor Studienbeginn in Deutschland schlicht noch nicht“, so Xian, „Und auch 
Widerspruch legen nur wenige junge Menschen in einem fremden Land ein.“

Glembek fordert daher nachdrücklich dringende Verbesserungen bei uni-assist: 
„Bewerbungen müssen für alle Studierenden kostenlos sein. Da die Hochschulen 
Geld einsparen, indem sie weniger Personal in den Zulassungsstellen brauchen, 
können sie dieses Geld zur Finanzierung des Dienstes von uni-assist 
bereitstellen. Sie sparen immer noch Geld, da durch die einmalige zentrale 
Synergien geschaffen werden. Zusätzlich muss uni assist eine Höchstdauer der 
Prüfzeit benennen, nicht eine Mindestprüfdauer von vier Wochen. Und die 
Studienbewerberinnen und –bewerber müssen die Möglichkeit der Nachreichung von 
Dokumenten in einem angemessenen Zeitrahmen nach der Vorabprüfung durch 
uni-assist haben, ohne dass Ausschlussfristen verpasst werden.“

  
Siehe dazu:
- Armbruster, Bernd: Warum uni-assist künftig auch Premiumleistungen anbieten 
will. In: duz Europa; 2013, 06, S.6.
- Artikel des Tagesspiegel vom 02.09.2013: http://www.tagesspiegel.de/wissen/auslaendische-studienbewerber-vor-huerden-in-der-warteschleife-bei-uni-assist/8729566.html

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