29 ago 2013

[BAS-PM] Pressemitteilung BAS 27.08.2013: Neues Semester - alte Probleme



Der Bundesverband ausländischer Studierender - BAS e.V. vertritt die Interessen der ausländischen und staatenlosen
Studierenden in Deutschland. Außerdem tritt er für die Chancenverbesserung von Studierenden mit Migrationsgrund ein.
http://www.bas-ev.de * info@bas-ev.de * Tel.: +49 731 16 580 52 * Fax: +49 731 50 224 03
BAS, c/o AStA Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, D- 89069 Ulm
Geschäftsführer: Johannes Glembek +49 176 2345 27 07, Presse: Jan Rick presse@bas-ev.de

Pressemitteilung
Ulm, 27.08.2013
Neues Semester – alte Probleme
Zum Start des neuen Semesters stehen viele ausländische Studierende vor riesigen
Problemen. Wo sie sich eigentlich auf einen guten Einstieg ins Fachstudium konzentrieren
sollten, sind die ersten Wochen und Monate häufig von grundsätzlichen organisatorischen
Problemen geprägt.
Am ersten September startet in den Fachhochschulen das neue Studienjahr, die Universitäten folgen am
ersten Oktober. „Leider stehen auch in diesem Jahr viele ausländische Studierende vor großen
Herausforderungen, wenn sie ein Studium in Deutschland beginnen möchten“ bedauert Pierre Vicky
Sonkeng, Vizesprecher des Bundesverbands ausländischer Studierender (BAS). „Schon bei der Bewerbung
sind große Hürden zu nehmen. Erst fallen hohe Kosten an, zum Beispiel bei einer Bewerbung über den bei
vielen Hochschulen verpflichtend zu nutzenden Dienst „uni-assist“. Dann müssen ausländische Studierende
besonders früh ihre Zeugnisse einsenden, dafür aber an vielen Hochschulen besonders lange auf
Ergebnisse warten. Zu guter Letzt dauert das Visaverfahren schließlich so lange, dass die Studierenden im
besten Falle nur die hilfreichen Einführungsveranstaltungen an den Hochschulen verpassen, aber eben oft
leider auch durch die Verzögerungen ihren Studienplatz verlieren, weil sie Einschreibefristen nicht einhalten
können oder erst so spät kommen könnten und die Veranstaltungen schon so lange begonnen haben, dass
sie ein komplettes Semester oder gar Studienjahr verlieren.“
In Deutschland angekommen, drohen jedoch weitere Probleme. „Deutschland ist unter anderem ein
attraktiver Studienort, der zukünftige Fachkräfte und Hochqualifizierte anzieht, weil die Studien- und
Lebenshaltungskosten bislang relativ gering waren“ erläutert Maimouna Ouattara, Sozialreferentin des BAS.
„Durch die explodierenden Mietpreise geht dieser Wettbewerbsvorteil immer weiter verloren. Viele
Studierende werden durch das Zusammenlegen ganzer Familienverbände finanziert, doch die Mittel sind
begrenzt. Auch bei den im Vergleich mit dem freien Markt recht günstigen Wohnheimplätzen gibt es
Probleme. Obwohl viele Studentenwerke in Deutschland sich bemühen, überdauern vor Ort einige
diskriminierende Strukturen. So werden zum Beispiel teilweise keine Mietverträge ins Ausland geschickt –
eine Anmietung von günstigen Zimmern für Studierende ohne deutsche Adresse ist so unmöglich.“
Günstige Zimmer in Wohnheimen sind bei vielen Studierenden begehrt, gerade zu Anfang eines
Wintersemesters sind alle Zimmer schnell vergeben. Ausländische Studierende, die spät wissen, ob und an
welchem Ort sie anfangen können zu studieren, haben hier häufig besonders große Probleme. Auch die
Suche auf dem freien Markt gestaltet sich in Zeiten der explodierenden Mieten schwierig. „Bei knappem
Wohnraum kommen Vorurteile von Eigentümern besonders häufig zum Tragen“, berichtet Johannes
Glembek, Geschäftsführer des BAS. „Viele Studierende aus anderen Kulturen machen hier
Diskriminationserfahrungen, die hängen bleiben. Dabei sind gerade die ersten Wochen, der Einstieg ins
Studium, besonders wichtig für einen späteren Studienerfolg.“
Auch in diesem Jahr kommen noch viele Studierende aus dem Ausland nach Deutschland. Doch die
Attraktivität des Studienortes sinkt: lag Deutschland als Zielland bei Studierenden, die weltweit ins Ausland
gingen, im Jahr 2005 noch bei etwa 10 Prozent, sank er bis 2011 auf nur noch sechs Prozent.


Der Bundesverband ausländischer Studierender - BAS e.V. vertritt die Interessen der ausländischen und staatenlosen Studierenden in Deutschland. Außerdem tritt er für die Chancenverbesserung von Studierenden mit Migrationsgrund ein.
http://www.bas-ev.de * info@bas-ev.de * Tel.: +49 731 16 580 52 * Fax: +49 731 50 224 03
BAS, c/o AStA Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, D- 89069 Ulm
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