SWS Osnabrück
Osnabrück.
Am Samstag wurde die Ausstellung „Italien in Bewegung“ in der Johannisschule in
Osnabrück eröffnet. Informationen zur Geschichte und Kultur des Landes sind
dort bis Donnerstag zu sehen.
Die
Italienausstellung in der Johannisschule kann noch bis Donnerstag besucht
werden. Foto: Uwe Lewandowski |
50
Jahre Anwerbung von Gastarbeitern in Deutschland ist seit Wochen Medienthema.
Auch Italien ändert sich ständig. Früher eher ein Migrationsland, ist es heute
eher Einwanderungsland, früher und heute mit verschiedenen Kulturen, Völkern
und Dialekten. Nach dem politischen Einigungsprozess 1861 ging es um ein
einheitliches kulturelles Gedächtnis, Feste, Riten und die Einführung und
Verbreitung von Italienisch – auch durch Kino und Fernsehen.
Auf
acht Plakattafeln zeigt die Wanderausstellung „Italien in Bewegung“ in der
Johannisschule die Einheit Italiens 1861 bis heute in Wirtschaft, Politik,
Alltag und Migration. Gestaltet wurde sie mit einem Begleitheft von Studenten
der Friedrich-Schiller-Uni Jena, Interkulturelle Wirtschaftskommunikation in
Kooperation mit Comites Hannover, der deutsch-italienischen Gesellschaft und
dem italienischen Generalkonsulat.
Projektleiterin
Luisa Conti, Dozentin für Kulturgeschichte Italiens und Deutsch-Italienische
Beziehungen: „Ziel ist, durch Zeigen der langen Geschichte der Emigration ein
Bewusstsein dafür zu schärfen, dass sich Kultur immer in permanenter
Veränderung befindet.“ Generalkonsul Ceprini: „Die Geschichte ist Vorbild, um
auch heute Schwierigkeiten entgegenzutreten für eine ebenbürtige Zukunft in
Europa.“
Jedes
Land hat seine Helden. Auch Italien. „Kinder brauchen Vorbilder und
Identifikationsfiguren“, weiß der Pädagoge an der Schule und
Integrationsberater der deutschen Regierung Giuseppe Scigliano. Er war
Initiator des Projekts und zeigt in einer ergänzenden Ausstellung die wichtigsten
Persönlichkeiten beim Einigungsprozess mit Bildern und Biografien auf Deutsch
und Italienisch. Cesare Batista oder Pietro Micca kämpften mit Visionen und
Prinzipien, auch bereit, für ihre Ideale zu sterben. „Was ist Geschichte ohne
Menschen?“, war Sciglianos Motivation. Er bedauert: „Leider wird hier zu wenig
Geschichte und Philosophie unterrichtet.“
2012
soll die Johannisschule eine trialogische Drei-Religionen-Schule in
Trägerschaft des Bistums Osnabrück werden, eine konfessionelle Privatschule.
Scigliano gibt sich kämpferisch wie seine italienischen Helden der
italienischen Einigung und hofft, dass die erfolgreiche bilinguale Praxis der
Johannisschule doch bestehen bleiben kann.
„Italien
in Bewegung“ bis zum 10. November. www.interculture.de/150Italien.
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