7 nov 2011

„Italien in Bewegung“









SWS Osnabrück
Osnabrück. Am Samstag wurde die Ausstellung „Italien in Bewegung“ in der Johannisschule in Osnabrück eröffnet. Informationen zur Geschichte und Kultur des Landes sind dort bis Donnerstag zu sehen.

Die Italienausstellung in der Johannisschule kann noch bis Donnerstag besucht werden. Foto: Uwe Lewandowski

50 Jahre Anwerbung von Gastarbeitern in Deutschland ist seit Wochen Medienthema. Auch Italien ändert sich ständig. Früher eher ein Migrationsland, ist es heute eher Einwanderungsland, früher und heute mit verschiedenen Kulturen, Völkern und Dialekten. Nach dem politischen Einigungsprozess 1861 ging es um ein einheitliches kulturelles Gedächtnis, Feste, Riten und die Einführung und Verbreitung von Italienisch – auch durch Kino und Fernsehen.
Auf acht Plakattafeln zeigt die Wanderausstellung „Italien in Bewegung“ in der Johannisschule die Einheit Italiens 1861 bis heute in Wirtschaft, Politik, Alltag und Migration. Gestaltet wurde sie mit einem Begleitheft von Studenten der Friedrich-Schiller-Uni Jena, Interkulturelle Wirtschaftskommunikation in Kooperation mit Comites Hannover, der deutsch-italienischen Gesellschaft und dem italienischen Generalkonsulat.
Projektleiterin Luisa Conti, Dozentin für Kulturgeschichte Italiens und Deutsch-Italienische Beziehungen: „Ziel ist, durch Zeigen der langen Geschichte der Emigration ein Bewusstsein dafür zu schärfen, dass sich Kultur immer in permanenter Veränderung befindet.“ Generalkonsul Ceprini: „Die Geschichte ist Vorbild, um auch heute Schwierigkeiten entgegenzutreten für eine ebenbürtige Zukunft in Europa.“
Jedes Land hat seine Helden. Auch Italien. „Kinder brauchen Vorbilder und Identifikationsfiguren“, weiß der Pädagoge an der Schule und Integrationsberater der deutschen Regierung Giuseppe Scigliano. Er war Initiator des Projekts und zeigt in einer ergänzenden Ausstellung die wichtigsten Persönlichkeiten beim Einigungsprozess mit Bildern und Biografien auf Deutsch und Italienisch. Cesare Batista oder Pietro Micca kämpften mit Visionen und Prinzipien, auch bereit, für ihre Ideale zu sterben. „Was ist Geschichte ohne Menschen?“, war Sciglianos Motivation. Er bedauert: „Leider wird hier zu wenig Geschichte und Philosophie unterrichtet.“
2012 soll die Johannisschule eine trialogische Drei-Religionen-Schule in Trägerschaft des Bistums Osnabrück werden, eine konfessionelle Privatschule. Scigliano gibt sich kämpferisch wie seine italienischen Helden der italienischen Einigung und hofft, dass die erfolgreiche bilinguale Praxis der Johannisschule doch bestehen bleiben kann.
„Italien in Bewegung“ bis zum 10. November. www.interculture.de/150Italien.

Diesen Artikel finden Sie unter: http://www.noz.de/lokales/58493462/italien-in-bewegung
Ausgabe: Neue Osnabrücker Zeitung
Veröffentlicht am: 06.11.2011

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