28 giu 2011

Festival der Philosophie Hannover 2012

Vom 12. bis 15. April 2012 findet in Hannover das 3. Festival der Philosophie statt. Es ist ein einmaliges Event auf deutschem Boden, ins Leben gerufen im Geist des „Festival di Filosofia“ von Modena. Schulklassen aus ganz Niedersachsen werden eingeladen zu den verschiedenen Veranstaltungen im Theater, im Künstlerhaus, im Rathaus - aber auch, sich Schulprojekte auszudenken und sowohl in der Landeshauptstadt, als auch im Rathaus ihrer Gemeinde zu präsentieren. Die Philosophie bringt uns nicht nur zu neuem Denken, sondern auch zur praktischen Handlung, zur Teilnahme an politischen Prozessen. Die geeigneten Orte dafür sind die Piazza oder das Rathaus.

Motto: Wie viel Vernunft braucht der Mensch?

Ein paar Provokationen für kleine und große Menschen, die sich nicht zufrieden geben mit dem Dosen-Futter der heutigen Bildungspolitik, lieber ihre eigenen Gehirn-Zellen zur Suche bemühen und die Ergebnisse ihres Denkens zum 3. Festival der Philosophie präsentieren möchten, mit Hilfe ihrer Philosophie/Werte und Normen LehrerInnen



Vernunft ist ein sehr wandelbarer Begriff, von Natur aus sucht jede Generation einen neuen und findet vielleicht einen noch älteren, mit Hilfe der Sprache anders verpackt, vermarktet und verkauft. Nur die Philosophie kann uns helfen, alte Tricks zu entpuppen und die individuellen und sozialen Folgen der Akzeptanz eines Vernunft-Begriffes zu durchschauen.

Vernunft hat mit Verstand aber auch mit Willen zu tun, und soll zum guten Leben von uns und den anderen führen.

Nach der Vernunft des Schönen und des Gemeinsinns rutschen wir immer stärken in die Diktatur des Möglichen und des Machbaren. Nach den vier Aristotelischen Gründen landen wir mit Leibniz bei einem einzigen „zureichenden Grund“ und kommen zum heutigen Tag, wo die Handlung allein vom ökonomisch Möglichen begründet und gerechtfertigt wird.

Aber sind das Unmittelbare, die einfachste Lösung und die einzige sichtbare Möglichkeit wirklich die vernünftigste? Sollten wir uns nicht die Mühe machen, in einem längeren Zeitraum unseres Lebens zu denken? Haben wir die Welt nicht zur Umwelt heruntergestuft? Genügt es uns, passive Individuen zu sein oder suchen wir nach einer aktiven Teilnahme an der Geschichte?

Welche Vernunft? Vernunft wozu? Das ist die erste notwendige Frage, um dann nach einer vorurteilslosen Analyse der Geschichte ihre Spuren ans Licht zu bringen und die Frage des 3. Festivals der Philosophie beantworten:

Wie viel Vernunft braucht der Mensch?

So viel wie möglich? Da die Vernunft des Herzen eine noch höhere Stufe als die intellektuelle Vernunft ist ...

Ist der Spielraum der Vernunft in jedem Mensch anders? Gibt es Menschen, die vernünftiger in einigen Feldern sind als in anderen? Gibt es eine weibliche Vernunft und eine männliche Vernunft? Es gibt auch eine Vernunft des Verlierers und eine des Gewinners, es gibt Leute, die akzeptieren mit Vernunft zu verlieren (Sokrates, Hypatia), anstatt gegen die Vernunft zu gewinnen.

Wenn der Mensch ein vernünftiges Wesen ist, warum gibt es angeborene Herren- und Sklaven-Typen? Wenn das der Fall wäre, könnten sich die Krankenkassen viele Therapie-Stunden ersparen ... Und wenn es Herren- und Sklaven-Typen gibt, haben sie die gleiche Rolle in jedem Handlungsfeld oder tauschen sie in anderen Situationen? Seit den Amerikanischen und Französischen Revolutionen ist die offene Sklaverei von Mensch zu Mensch abgeschafft worden, aber die versteckte Sklaverei gegenüber Institutionen und Märkten ist gewachsen, ... wo auch Menschen sind.

Eigentlich fällt, wer sich für ein Opfer-Täter-Modell entscheidet, auch leichter in die Gegenrolle.

Kann man dem Kampf der Gegensätze, dem Agon (Heraklit), der dialektischen Vernunft, die Gewissheit einer Vernunft in der Geschichte entgegen stellen? Leben wir anders als in dem Kampf der Frösche gegen die Mäuse von Homer und Leopardi?

Die Logik und die Vernunft stoßen im Leben auf Paradoxe: die List der Vernunft, fast wie eine Mutation in der Genetik, lässt uns Menschen uns genau so entwickeln, wie durch eine regelmäßig aufsteigende Linie. Wie steht die wachsende Vernunft in der Geschichte, wie steht unsere Identitäts-Bildung zu den Paradoxen und den verschiedenen Listen der Vernunft?

Gab es Modelle von hoch vernünftigen und hoch künstlerischen Menschen in der Vergangenheit, die uns immer noch als Modelle helfen können? (Pascal, Shakespeare, Madame Meck zwischen Tschaikowsky und Debussy, ...)

Assunta Verrone

Nessun commento:

Posta un commento