3 feb 2012

Integrationsgipfel verabschiedet „Nationalen Aktionsplan“ - Presse- und Informationsamt der Bundesregierung


Pressemitteilung:

Ausgabejahr:

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Dienstag, 31. Januar 2012

5. Integrationsgipfel verabschiedet „Nationalen Aktionsplan“
Staatsministerin Böhmer: „Der Nationale Aktionsplan verleiht der Integration durch eine höhere Verbindlichkeit einen kräftigen Schub“ „Der Nationale Aktionsplan Integration vergrößert die Chancen jedes einzelnen Migranten auf gleiche Teilhabe.

Zugleich werden der Zusammenhalt und das Miteinander gestärkt- davon profitieren alle Menschen in unserem Land.“ Das erklärte Staatsministerin Maria Böhmer heute auf dem 5. Integrationsgipfel im Bundeskanzleramt
anlässlich der Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans Integration. Zu dem Gipfel hat Bundeskanzlerin
Angela Merkel rund 120 Persönlichkeiten eingeladen, die an der Erarbeitung des Aktionsplans mitgewirkt hatten.
Dazu gehören Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, der Länder, der Kommunen, der Wohlfahrtsverbände, von Wirtschaft und Gewerkschaften, der Wissenschaft, von Sport, Kultur, Medien, Religionsgemeinschaften und mehr als 30 Migrantenorganisationen. „Der Aktionsplan ist ein Gemeinschaftswerk, bei dem alle an einem Strang ziehen. Unser Dialogprinzip hat sich bewährt: Wir reden nicht übereinander, sondern miteinander“, erklärte Böhmer.
Der Aktionsplan entwickelt den Nationalen Integrationsplan weiter. Erarbeitet wurde der Aktionsplan in elf
Dialogforen. Inhaltlich im Mittelpunkt stehen die Großbaustellen Sprache, Bildung und Ausbildung sowie
Arbeitsmarkt. Neue Schwerpunkte sind die Themen Migranten im öffentlichen Dienst und Gesundheit und Pflege.
„Für den Zusammenhalt unseres Landes ist es entscheidend, dass sich die wachsende Vielfalt auch im
öffentlichen Dienst widerspiegelt. Wir brauchen mehr Migranten als Lehrkräfte oder Erzieherinnen, bei Polizei
und Feuerwehr und in Behörden. Beschäftigte aus Zuwandererfamilien sind mit ihren Sprachkenntnissen und oft eigenen kulturellen Erfahrungen wichtige Brückenbauer. Die interkulturelle Öffnung zieht sich wie ein roter
Faden durch den Aktionsplan“, betonte die Staatsministerin.
„Darüber hinaus leiten wir mit dem Aktionsplan einen Paradigmenwechsel ein: Weg von zeitlich befristeten
Projekten- hin zu Regelangeboten. Dies ist eine neue Qualität in der Integrationspolitik. Dazu gehört das Ziel, den Anteil von Migranten im öffentlichen Dienst zu erhöhen. Auch der Bundesfreiwilligendienst bietet eine Chance für Menschen aus Zuwandererfamilien, sich aktiv einzubringen. Im Bereich Sport hat sich der Bund verpflichtet, die Richtlinien zur Spitzensportförderung zu ändern. Zuwendungsempfänger müssen künftig nachweisen, dass sie das Thema Integration besonders in den Blick nehmen, beispielsweise durch interkulturelle Schulungen von Trainern. Ähnliches gilt für den Bereich Kultur. Auf diesem Weg finden strukturelle Veränderungen statt“, betonte Böhmer.
„Zugleich wird Integration durch den Aktionsplan verbindlicher: durch klare Ziele, die überprüfbar und messbar sind. Ansporn sind für uns die maßgeblichen Fortschritte, die wir bei der Integration seit 2005 erreicht haben“, so Böhmer. So machen junge Migranten bei der Bildung Boden gut. Der Anteil der Jugendlichen aus Zuwandererfamilien ohne Schulabschluss ging von 2005 bis 2010 um 15 % zurück. Gleichzeitig nahm der Anteil der ausländischen Jugendlichen zu, die eine allgemeine Schule mit der (Fach-) Hochschulreife verlassen (plus 28 % gegenüber 2005). Erfreulich ist auch der deutliche Rückgang der Erwerbslosenquote bei Migranten. Sie sank von 18,1 % im Jahr 2005 auf 11,8 % im Jahr 2010.
„Damit langfristig mehr Migranten der Aufstieg gelingt, ist die Sprachförderung von Anfang an besonders
wichtig. Deshalb war dies auch ein Schwerpunktthema des heutigen Gipfels. Der Bund setzt bei der
Sprachförderung ein wichtiges Zeichen: Für 4 Jahre werden 400 Millionen Euro in rund 4000 Schwerpunkt-Kitas zur Sprachförderung investiert. Entscheidend für einen erfolgreichen Spracherwerb der Kinder ist die Mitwirkung der Eltern. Es ist von erheblicher Bedeutung, ob die Umgangssprache in der Familie Deutsch ist. In den Integrationskursen des Bundes können erwachsene Migranten Deutsch lernen. Die Kurse sind ein Erfolgsmodell: Seit 2005 haben sich mehr als eine Million Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Über eine Milliarde Euro hat der Bund bisher für die Sprachförderung im Rahmen der Kurse ausgegeben“, betonte Böhmer.
Neben der Sprachförderung standen die Themen „Migranten im öffentlichen Dienst“, „bürgerschaftliches
Engagement“ und „Medien und Integration“ im Mittelpunkt des Gipfels. „Heute sind wir dem Ziel der gleichen
Teilhabe aller Menschen in unserem Land ein großes Stück näher gekommen. Der Nationale Aktionsplan ist ein Navigationssystem, das uns bei unseren Anstrengungen langfristig den Weg weist“, so Böhmer.

Alle weiteren Informationen zum Nationalen Aktionsplan finden Sie unter:
www.integrationsbeauftragte.de [http://www.integrationsbeauftragte.de/]

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