20.01.2013 um 16 Uhr im Künstlerhaus (Literaturetage) Sophienstraße 2, 30167 Hannover
Epikur war Zeitgenosse und Nachbar von Platon in Athen, und seine Schule (des „Gartens“) war sehr erfolgreich. Im Lauf der Jahrhunderte wurde seine Lehre des Hedonismus oft missverstanden.
Prof. Lemke wird uns ein wissenschaftlich begründetes Porträt dieses Philosophen geben und in seine Ethik einführen.
Wie Platon kaufte Epikur einen Garten (Kepos) und versammelte dort um die 200 Schülerinnen und Schüler aus allen Schichten. Sie kamen zu ihm ohne persönlichen Besitz. Am Eingang des Gartens stand die Inschrift: Tritt ein, Fremder! Ein freundlicher Gastgeber wartet dir auf mit Brot und mit Wasser im Überfluss, denn hier werden deine Begierden nicht gereizt, sondern gestillt. Die sinnlichen Begierden, deren Berechtigung nur eingeschränkt akzeptiert wurde, sollten sich auf die kleinen, leicht erreichbaren Freuden richten: Schicke mir ein Stück Käse, damit ich einmal gut essen kann.
Etwa 40 Jahre lang, bis zu seinem Tod (271 oder 270 v. Chr.) blieb Epikur der geistige Mittelpunkt des Gartens, in dessen Schutz freundschaftliche Beziehungen besonders gepflegt wurden.
Epikurs Schule strebte keinen politischen Einfluss an und fand - von Ausnahmen abgesehen – kaum Zugang zu den Reichen und Mächtigen. Dennoch hielt sich der Kepos, zuletzt noch von dem Stoiker Marc Aurel gefördert, bis über das 2. Jahrhundert n. Chr. hinaus.
Dietrich Lemke war bis 2008 Professor für Schulpädagogik an der Universität Bielefeld. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel zu Themen der Erziehungs- und Lerntheorie sowie zur Bildungspolitik. Seine brillante Kritik des Bologna-Prozesses ist nachzulesen unter http://www.e-flux.com/journal/mourning-bologna/. Zu Epikur hat er das Buch „Die Theologie Epikurs. Versuch einer Rekonstruktion“ (München 1973) veröffentlicht.
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