„Ich“als Motor der Kunst und der
Unterschied zwischen Kunst und künstlich
Das Muster des „Homo faber“ drängt
sich in unser modernes Leben hinein.
Heute: Wir „sind“, nicht allein, weil
wir selbständig denken (kein cogito, ergo sum), sondern weil wir
Wirklichkeit und Welt verändern (creo, ergo sum), egal ob zum Guten oder
Schlechten. Wenn es in uns aber nur diesen Trieb gäbe, würden wir danach nicht
glücklich, wir hätten nicht das Gefühl, unsere Aufgabe erfüllt zu haben, und
das Ergebnis wäre auch nicht unbedingt Kunst.[1]
Alles was ist, ganz still und
unausgesprochen, besteht aus Affekt. Was „ist“ und noch dazu „schön“ ist,
besteht aus noch mehr Affekt: dem Affekt derjenigen, die es ins Leben gerufen
haben plus dem derjenigen, die es „schön“ empfinden und erhalten. Sogar was
nicht unmittelbar schön ausschaut, kann ein schönes Gefühl hervorrufen und
nimmt auch teil am Affekt.
Der Drang, Neues schaffen ist
berechtigt, aber wie kann er mit dem Respekt vor dem Vorhandenen umgehen?
Ästhetik stößt auf die Ethik und ungekehrt. Eine Schöpfungs-Handlung kann bis
zum Ready-made werden, Schöpfung durch Erhaltung eines Wertes hier und jetzt.
Es kann sein, dass Liebe
Kunstwerke schafft, wie auch Krieg und Frieden. Aber Liebe schafft vor allem
etwas Unauffälliges, erdet und verortet Menschen, gibt ihnen Hoffnung, Wurzeln
und eine Heimat. Ein Kunstwerk ist ein Symbol menschlicher Verortung und darf
nicht dem Schöpfungs-Drang eines anderen Künstlers zum Opfer fallen. Dann wäre
dieser Künstler seelenblind. Der Künstler soll, schon von der Definition her,
immer mehr Augen-Mensch als die anderen Menschen sein, um sie zu mehr „Sehen“
zu führen.
Wenn heute der einzige Motor zur
Kunst das „Ich“ ist, wie viel „Ich“ braucht die Kunst, und wie viel „Ich“ darf
überhaupt in einem Kunstwerk sein?
13.01.2013,
um 16 Uhr im Studio Artistico:
Prof. Gisela Dischner (Mallorca - Hannover):
Die Rolle der Intellektuellen in der Gesellschaft
20.01.2013,
um 16 Uhr im Künstlerhaus, Sophienstr. 2,
VI. Salotto di Sofia
(in Kooperation mit dem
Hannoverschen Künstlerverein)
Prof. Dr. Dietrich Lemke (Bielefeld):
Die Philosophie Epikurs - Eine erstaunlich moderne Ethik
03.
03.2013, um 16 Uhr im Studio Artistico:
Norbert Tofall (Berlin - Bad Lippspringe): Sozialer Konstruktivismus
10.03.2013,
um 16 Uhr im Studio Artistico:
Michael Stoeber (Hannover): Kunst als
Herausforderung
21.04.2013,
um 16 Uhr im Studio Artistico:
Dr. phil. Holger Grimm (Hannover): Kunst und Kitsch
05.05.2013,
um 16 Uhr im Studio Artistico:
Prof. Dr. Peter Nickl (Hannover - Regensburg)
Sym-Philosophieren war der Motor der Romantik. Kann
man es heute auch?
Studio
Artistico, Wilhelm-Busch-Str. 20, 30167 Hannover
studio.artistico@htp-tel.de, Tel. 0160/92807031
Eintritt frei, Spenden erwünscht
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